Wohnbaubanken

Wohnbaubanken (bis inkl. 07/2024)

Neben der Wohnbauförderung spielen die Darlehen der Wohnbaubanken für die gemeinnützige Wohnungswirtschaft eine wichtige Rolle in der Finanzierung ihrer Wohnbauprojekte. Das System der Wohnbaubanken fußt auf dem 1993 beschlossenen Bundesgesetz über steuerliche Maßnahmen zur Förderung des Wohnbaus. Zur Refinanzierung emittieren die Kreditinstitute steuerlich begünstigte Wohnbauanleihen. Aufgrund der gesetzlichen Zweckwidmung fließen die zinsgünstigen und –stabilen Wohnbaubankmittel unmittelbar in die Finanzierung von geförderten Mietwohnungen. Die Grafiken geben eine Übersicht über die Emissionstätigkeit der Wohnbaubanken in Österreich seit 2014.


Durch Emissionen konnten in den Jahren 2014 bis 2020 rund 2,3 Mrd Euro für den Wohnbau zur Verfügung gestellt werden. In den vergangenen Jahren gingen die Emissionen zurück. Wurden im Jahr 2018 noch 285 Mio Euro emittiert, waren es 2019 nur mehr 138 Mio Euro und im Jahr 2020 insgesamt nur mehr 28,9 Mio Euro. Aktuell werden Wohnbauanleihen noch von zwei Wohnbaubanken emittiert. Dieser Trend zeigt damit eine fast gegenläufige Entwicklung zum Wohnbau, der sich in einem Hoch befindet. Die Ursache liegt wohl in der allgemeinen Zinsenlandschaft, die nicht günstig ist für die Wohnbauanleihen.


Das Emissionsvolumen im Jahr 2021 war zwar im historischen Verlauf weiterhin sehr niedrig, das Gesamtvolumen stieg jedoch im Vergleich zum Jahr 2020 wieder an (von 29 Mio Euro auf 47 Mio Euro). Im Jahresverlauf schwankte das Emissionsvolumen zwischen 8,69 Mio Euro im März und 1,37 Mio Euro im August 2021.


Seit Jahresbeginn 2022 variierte das monatliche Emissionsvolumen zwischen 1,22 Mio Euro im Februar und 6,9 Mio Euro im September. Somit lag das Emissionsniveau im September wieder deutlich über den Vormonaten des gleichen Jahres. Im Oktober zeigte sich ein plötzlicher Anstieg bei den Emissionen auf 56 Mio Euro. Im November wurden 12,3 Mio Euro emittiert und die Emissionen sanken zu Jahresende wieder auf rund 9 Mio Euro.


Im Jänner 2023 wurden 14,7 Mio Euro emittiert, gefolgt vom Februar mit einem sehr hohen Emissionvolumen von 68,1 Mio Euro und März mit 20,1 Mio Euro. Im April und Mai 2023 erreichten die Emissionen mit 70,4 Mio bzw. 78,2 Mio Euro neue Höchstwerte. Im Juni ging das Gesamtemissionsvolument auf 52,6 Mio (jedoch von nur einer Bank) zurück, bevor es im August auf einen neuerlichen Höchstwert von 151,4 Mio Euro anstieg. In den Emissionen vom Juli und August 2023 sind auch Emissionen von Wohnbaubanken inkludiert, die keine KEST-befreiten Wandelschuldverschreibungen sind. Mit Oktober 2023 wurde ein weiteres Rekordhoch von 313,9 Mio Euro an Emissionen begeben. Dieser Trend setzte sich im November 2023 mit einem Emissionsvolumen von 301,8 Mio. Euro fort und ging dann mit Jahresende auf 93,1 Mio. Euro zurück. Die Emissionen seit Oktober 2023 waren wieder alle KEST-befreite Anleihen. Insgesamt wurden im Jahr 2023 1,38 Mrd Euro an Emissionen begeben, was ein Rekordhoch seit 2008 darstellt.


Im Jahr 2024 setzen sich die Emissionen der Wohnbaubanken auf hohem Niveau fort und bewegen sich bisher monatlich zwischen 61,6 Mio. Euro im März (2024) und 208,4 Mio. Euro im Jänner (2024).


Eine ausführliche Darstellung zu den Wohnbaubanken finden Sie unter den folgenden Links:

Wohnbauanleihen und deren Bedeutung für gemeinnützige Bauvereinigungen (Artikel)

Housing bonds and their role for limited-profit housing associations in Austria (article)


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Kontakt: Dr. Gerald Koessl (gkoessl@gbv.at)