Sanierungstätigkeit der GBV in den Jahren 2018/19

Thermisch sanierte Wohnungen

Im Jahr 2018 wurden rund 8.100 Wohnungen im gemeinnützigen Sektor einer Großinstandsetzung mit thermischer Sanierung der Gebäudehülle unterzogen. Pro zwei neu errichtete Wohnungen wird also (etwas mehr als) eine Bestandswohnung totalsaniert. Im laufenden Jahr 2019 dürfte das gesamte Sanierungsniveau etwa konstant zum Vorjahr bleiben.

In den intensivsten Sanierungsjahrgängen (etwa 2005 bis 2013) lag die Sanierungsleistung der Gemeinnützigen bei über 12.000 Wohnungen p.a., seither ist sie – mit Schwankungen - tendenziell rückläufig (vgl. Abbildung 1).

Der Hauptgrund dafür ist die Altersstruktur des Gebäudebestands und die hohe Durchsanierungsrate: Der vor 1980 errichtete gemeinnützige Mietwohnungsbestand ist bereits nahezu zur Gänze thermisch-energetisch saniert. Da die erste Großinstandsetzung einer Wohnhausanlage üblicherweise im 30.-35. Jahr nach Erstbezug erforderlich ist, sind aktuell überwiegend Gebäude der 1980er Jahre davon betroffen; die Bestände aus diesem Jahrzehnt sind jedoch deutlich geringer als jene der früheren Bauperioden. Erst in einigen Jahren, wenn die bauleistungsstarken 1990er Jahre in die Sanierungsphase kommen, ist wieder ein spürbarer Anstieg der Sanierungsleistung zu erwarten. Dies allerdings mit einem geringeren Effekt auf die CO-Bilanz und die Energieeinsparung, da diese Bestände bereits eine relativ gute Energieeffizienz und hohe Anschlussraten an Fernwärmenetze haben.

Insgesamt haben Dämm- und Heizungsoptimierungen bei den Gemeinnützigen neben der guten Neubauqualität dazu beigetragen, dass pro Wohnung weniger als die Hälfte der Emissionen des österreichischen Durchschnittshaushaltes anfällt (0,7 Tonnen gegenüber 1,5 Tonnen pro Jahr). Dieser Effekt ist auch auf die geringere Wohnungsgröße der Wohnungen der Gemeinnützigen zurückzuführen. Die gemeinnützigen Mietwohnungen haben einen Anteil von 16 Prozent an allen Hauptwohnsitzen, 12 Prozent an der gesamten Nutzfläche und 6,2 an den gesamten bzw. 4,2 Prozent an den heizungsbedingten CO2-Emissionen im Wohnbereich.

Wohnungen mit thermischer Fassadensanierung 2005ff
Sanierungsvolumen in Euro

Das Gesamtvolumen für Sanierungen umfasst die laufende Instandhaltung sowie die Großinstandsetzung an Gebäuden bzw. Wohnungen. Das gesamte Sanierungsvolumen im Jahr 2018 (laufende Instandhaltung + Großinstandsetzung, Miete und Eigentum) der GBV beträgt 975 Millionen Euro. Seit 2001 bedeutet das eine durchschnittliche jährliche Steigerungsrate von 4,5% nominell (bzw. 1,9% real). In nominellen Werten wurde 2018 erneut ein Rekord beim GBV-Sanierungsvolumen erzielt. Berücksichtigt man jedoch die Preisentwicklung (mit dem Baupreisindex für Wohn- und Siedlungsbau), so lag das bislang höchste (reale) GBV-Sanierungs- und Instandhaltungsvolumen im Jahr 2013, das sich seither tendenziell leicht rückläufig entwickelt. Der Anteil der Sanierung und Instandhaltung am gesamten Bauvolumen der GBV (Neubau + Sanierung) beträgt 2018 etwa 25 Prozent.

Die gemeldeten Großinstandsetzungen (in Mietwohnhäusern) machten 2018 ein Volumen von 342 Millionen Euro (oder 44% des Sanierungsvolumens im GBV-Mietsektor) aus; dies ist eine Steigerung um 4% (real) gegenüber dem Vorjahr. Erhebungsbedingt ist das gemeldete Volumen für Großinstandsetzungen eher als Untergrenze anzusehen.

In die von gemeinnützigen Bauvereinigungen verwalteten Eigentumswohnungen wurde 2018 ein Sanierungsvolumen von 152 Millionen Euro; und in Mietwohnhäusern im Eigentum Dritter ein Sanierungsvolumen von 45 Millionen Euro umgesetzt.


Abb. 2: Sanierungs- und Instandhaltungsvolumen nach Typ der Wohnung (in Mio Euro), 2001-2018